Die ganze Woche habe ich mich, wie ein kleines Kind auf Weihnachten, auf diesen Samstag gefreut. Endlich, nach 2,5 Monaten, sehe ich meine Freunde aus der Region Zürich wieder.
Seit den Ferien in den Dolomiten, versuchen wir uns wenn möglich regelmässig in Zürich oder Bern zu treffen.
Marianne, die ebenfalls wie ich aus der Region Bern und Umgebung kommt, treffe ich um 10.20Uhr am Treffpunkt im Bahnhof Bern. Aufgeregt und freudig warten wir auf unsere Freunde aus Zürich. Endlich sind sie da! Wir fallen einander um den Hals, umarmen und küssen uns und freuen uns alle, wieder beisammen zu sein. Das Wetter ist perfekt, wir sin vollzählig, unser Sightseeing kann beginnen.
Gemütlich schlendern wir die Spitalgasse herunter, am Käfigturm vorbei, durch die Marktgasse bis zum Zytglogge. Der Zytgloggeturm, mitten in der Stadt gelegen, gehört zu den Wahrzeichen und ältesten Bauwerken von Bern. Ein technisches Kunstwerk aus dem Mittelalter, das man zumindest mal gesehen haben muss. Wie der Name es schon verrät, handelt es sich um einen Glockenturm und zu jeder vollen Stunde kann man auch das Glockenspiel hören und sehen. Wir sind leider nicht zur richtigen Zeit dort, deshalb nach einer kurzen Pause, machen wir uns auf den Weg zum Münster.
Das Münster ist Berns bedeutendstes Bauwerk. Mit seiner filigranen Spitze ragt es weit über die Dächerlandschaft der Altstadt.
Das Berner Münster ist die grösste und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Es wurde im Stil der Gotik erbaut und gehört zu jenen gotischen Kirchen, die erst im 19. Jahrhundert nach Aufkommen des Historismus vollendet werden konnten. Der Grundstein wurde 1421 gelegt.
Gross und imposant ragt die Kirche vor uns auf. Dennoch steuern wir zuerst die Münster Plattform an, da Erich verzweifelt nach einem Bänckchen in der Sonne sucht. Mit ihren Grünflächen und schattenspendenden Kastanienbäumen lädt die Münsterplattform zum Erholen ein. Die atemberaubende Sicht auf die Aare, die Alpen und das Berner Mattequartier rundet das ganze Bild ab und lässt einem den Alltag vergessen. Auf dieser Terrasse werden wir fündig und lassen uns gutgelaunt unter einem grossen Kastanienbaum auf eine grüne Bank in der Sonne nieder. Da zaubert uns Erich urplötzlich aus seinem grossen Rucksack eine Zuger Kirschtorte hervor! Nun wissen wir auch, warum er so dringend eine Sitz-Bank gesucht hat. Wow, wir sind begeistert und freuen uns riesig über die Überraschung.
Somit sitzen wir auf der Bank, geniessen die Sonne aus vollem Herzen, den wunderbaren Kirschkuchen, unsere Gesellschaft, die wunderschöne Aussicht und sind rundum glücklich glücklich.
Beim Restaurant Einstein au Jardin genehmigen wir uns einen Kaffe und sehen uns das Treiben auf der Terrasse an.
Nach einiger Zeit machen wir uns auf den Weg Richtung Bärengraben. Ob wir wohl die Chancen erhalten einen Bären zu sehen? Wir hoffen es sehr. was wäre eine Sightseeingtour durch Bern ohne Bärengraben... Der Bärenpark liegt verlassen da. Kein Bär weit und breit. Nur Touris und Einheimische die sich um den Graben herumtollen. Doch da! Da erscheint urplötzlich ein Bär. In der Menge kommt Unruhe auf, jeder will einen Blick auf den Bären erhaschen. Auch wir freuen uns, das wir wenigstens einen Bär sehen dürfen. Er ist soo knuffig und süss! Am liebsten würde man den knutschen. (Ja ich weiss, Bär und so...) Die anderen Beiden scheinen sich noch im Winterschlaf zu befinden.
Weiter führt der flache Spaziergang über eine Aareschlaufe und Waldwegen zum Schwellenmätteli. Beim Schwellenmätteli werfen wir einen Blick auf die tosenden Wassermassen, die durch die Schleusen sprudeln. Im Restaurant suchen wir uns einen Platz an der Sonne. Hier lässt sich gut ein Stopp einlegen, wenn man sich durch die laute Geräuschkulisse des Wassers nicht stören lässt. Die Terrasse über dem rauschendem Wasser ist ein aussergewöhnliches Restaurant-Konzept und mit der gemütlichen Einrichtung fühlt man sich richtig wohl. Wir genehmigen uns einen Apéro und etwas kleines zu Essen. https://www.schwellenmaetteli.ch/
Bei einem Glas Weisswein stossen wir auf unseren Ausflugstag an und geniessen in Harmonie unser Mittagessen.
Danach beschliessen wir das Bundeshaus anzusehen. Mit dem Marzilibähnli geht's traditionsmässig hinauf zur Bundes-terrasse.
Völlig begeistert von der Aussicht wird das Handy gezückt und drauflos fotografiert.
Bei solch einer Kulisse darf das Gruppenfoto nicht fehlen. Trotz Menschenmenge, tun wir uns schwer jemanden zu finden, der ein geeignetes Gruppenfoto mit den „Bröckä“ im Hintergrund schiessen kann.
Nach dem ausgiebigen Betrachten der Aussicht, laufen wir wieder durch die Altstadt zurück zum Tramdepot. Da wir unser Abendessen im Rosengarten einnehmen, nehmen wir vorher noch ein Aperitif in der Bierbrauerei ein. Anschliessend laufen wir den Hügel rauf zum Rosengarten. Vom Rosengarten aus hat man die absolut schönste Aussicht über die Dächer der Altstadt von Bern, mit dem Aarebogen und dem Münster. Zudem ist der Rosengarten eine schöne Anlage, mit rund 250 blühende Rosenarten im Sommer, gehört er zu den schönsten Parks in Bern.
Die bunte Farbenpracht in den Herbstmonaten und die gemütliche Fondue-Veranda des Restaurants Rosengarten in der Wintersaison machen den Besuch im Rosengarten in jeder Jahreszeit zu etwas Besonderem. Das Restaurant gehört zu meinen liebsten Restaurants in Bern. Das Essen ist ein kulinarischen Hochgenuss, der Wintergarten traumhaft schön mit den Panoramafenstern, der Service war herzlich, schnell, flexibel, aufmerksam und zuvorkommend. Da gibt man gerne etwas mehr aus.
Immer wenn wir zusammen den Tag verbringen, vergeht der Tag wie im Flug. Wir fahren mit dem Bus 10 zurück zum Bahnhof Bern. Die Zeit sich zu verabschieden ist gekommen. Ich hasse Abschiede, auch wenn ich weiss, dass ich sie bald wiedersehe, macht es mich traurig sie gehen zu lassen.
Dennoch, überaus dankbar dass wir einen so tollen Tag miteinander verbringen durften, ich das Glück habe so coole und humorvolle Freunde in meinem Leben zu haben, fahre ich mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit nach Hause. Auf ein nächstes Abenteuer, meine geschätzten Freunde. Ich freue mich jetzt schon!
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